Sonderausgabe WiYou.de - Karrierheimat Wartburgregion

KARRIEREHEIMAT WARTBURGREGION 2020 Fotos: Ruhlamat, Hirschvogel 6 Der ElektroRaum ist gut besetzt. An jeder Arbeitsplatte sitzt jemand, alle werkeln vor sich hin. Vor ihnen stehen Laptops, Papier und Stifte sind auf den Arbeitsplatten verteilt. Nur wenige hundert Meter weiter sieht es ähnlich aus. Zwar sitzt hier keiner an Tischen, sondern man steht an verschiedenen Ma­ schinen, trotzdem herrscht auch hier reges Treiben. Es ist das gemeinsame Ausbildungszentrum der Firmen Hirschvogel und Ruhlamat, das sich in Mark­ In Marksuhl arbeiten zwei Unternehmen in Sachen Ausbildung zusammen. Davon profitieren die Firmen, die Mitarbeiter und am Ende auch die Azubis und Studierenden selbst. suhl, etwa auf halber Strecke zwischen dem Nordund dem Südkreis aufge­ stellt hat. Seit 2018 arbeiten die beiden Unternehmen in Sachen Ausbildung zusammen, im September hat bereits der dritte Jahrgang von Azubis in dieser Kooperation begonnen. Für Michael Kaffee, Personalleiter bei Hirschvogel, ein großer Mehrwert: „Wir sind davon überzeugt, dass es wichtig ist, Facharbeiter selbst auszubil­ den, um sie dann auch zu übernehmen.“ Es gehe vor allem darum, bedarfs­ gerecht und an den Standard der Unternehmen selbst angepasst auszubilden. Dies sei jedoch nur mit einem eigenen Ausbildungszentrum in der Region möglich. Ähnlich sieht das auch Roberto Pilz. Seit zwölf Jahren bildet er im be­ nachbarten Unternehmen Ruhlamat aus, leitet inzwischen die Ausbildung. „Als ich gelernt habe, da waren unsere Ausbilder noch alte graue Männer, die auf einem Sockel standen. Heute sind wir Ausbilder authentischer. Klar ma­ chen wir auch mal Fehler, aber die Begeisterung, die wir mitbringen, die kann eben anstecken.“ Das Konzept hinter dem gemeinsamen Zentrum ist nicht nur, die Authenti­ zität der Lehrkräfte zu erhalten, es geht auch darum, Personalund Raum­ ressourcen aus beiden Unternehmen zu nutzen. Während ein Großteil der Ausbildung in Sachen Elektrotechnik etwa bei Hirschvogel stattfindet, bietet Ruhlamat Inhalte rund um den Umgang mit Maschinen an. Dafür können Azubis und dual Studierende problemlos zwischen den beiden Unternehmen hinund hergehen. „Sie haben quasi einen Doppelpass, mit dem sie in beide Firmen reinkommen, in beiden Kantinen essen gehen können und hier und dort in den Ausbildungsbereich kommen“, erklärt Roberto Pilz. Die Azubis mit dem „Doppelpass“ kommen oft aus dem Umkreis von etwa 30 bis 50 Kilometern. Sie lernen Mechatroniker, Industriedesigner, machen eine Ausbildung zum Fachinformatiker oder sind in anderen technischge­ werblichen Berufen aktiv. Dabei ist das gemeinsame Ausbildungszentrum in der Wartburgregion eine Besonderheit, die es nur an wenigen Orten gibt. Auch, weil das erfolgreiche System der dualen Ausbildung außerhalb Deutsch­ lands wenig praktiziert wird. (ppb) Das Beste aus beiden Welten

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